udo hohenberger

Udo Hohenberger skizziert nicht, sondern manifestiert dezidiert, immer und immer wieder. Der Blick des Betrachters vermag sich in den Ebenen des bereits Entschwundenen ebenso zu verlieren wie er sich an dem kraftvoll erneut Definierten festzuhalten vermag. Die Bewegung entsteht nicht allein durch die melodische Dynamik des Striches sondern auch durch das Alternieren mit der Malerei. Es versinkt stets die ganze Form, wird aber noch durch die Schleier hindurch erahnt und erkannt. Das im Körper Manifestierte ist dichter, träger, schwerer, vergeht nur langsam, sein Versinken kann daher nachvollzogen werden. Das Vorangegangene ist noch ahnungsvoll da wenn das Gegenwärtige erscheint. Alles geschieht zur gleichen Zeit.

Die packenden graphischen Linien ziehen unseren Blick über das Werk, sie bilden Formenkonglomerate und sorgen im unendlichen Raum der Farbe für die Ausgewogenheit zwischen manifest und transzendent. Die Spannung liegt im Tanz zwischen diesen beiden Prinzipien und dieser Tanz bedeutet dynamische Bewegung, und das ist das Leben, das immer fließt... oder Bewußtsein in Bewegung, oder auch: Schöpfung.

Auszug aus einem Text von Dr. Waltraud Schwarzhappel, Kunsthist., Abadiania, Brasilien, April 2012